Hinweise und Tipps für den praktischen Einsatz:

1. Sägen von NE-Metallen und Kunststoffen
Aluminium wird vorzugsweise mit VHM- und HMB- Sägeblättern bearbeitet. Da Vollhartmetall mit Aluminium ohne Schmierung sofort eine sogenannte Kaltverschweißung eingeht muß mit automatischer Schmierung gesägt werden da sonst die Sägezähne bzw. deren Schneiden in Sekunden unbrauchbar bzw. zerstört werden. Eine Schmierung mittels Pinsel oder Schmierstift ist bei der Alu-Bearbeitung nicht wirksam, da das stellenweise aufgebrachte Schmiermedium durch die hohe Umdrehungszahl des Sägeblattes in Bruchteilen von Sekunden wieder weggeschleudert wird - sofort entsteht „Kaltverschweißung".


Also: Aluminium muß immer geschmiert werden!
Selbst die Durchführung eines einzigen Schnittes kann das Sägeblatt unbrauchbar machen!

Kunststoffe und kunststoffähnliche Werkstoffe können wahlweise mit HSS- oder VHM-Sägeblätter bearbeitet werden. Je nach Anforderung an die Schnittqualität kann mit oder ohne Schmierung gearbeitet werden. Im wesentlichen geht es bei Kunststoffen nicht um die Schmierung sondern um die Kühlung, welche verhindert, daß sich die Sägezähne auf den Schmelzpunkt des jeweiligen Kunststoffes erwärmen und somit die Gratbildung begünstigen.

DIADISC Maschinen können optional mit einer automatischen „Micro-Sprühnebeleinrichtung" geliefert werden. Diese Option garantiert die optimale Kühlung und Schmierung! (Siehe DIADISC-Prospekt).
Auf Anfrage ist auch die nachträgliche Ausrüstung mit einer „Externen Micro-Sprühnebeleinrichtung" möglich.


Plattenmaterialien (besonders dünne) während des Sägens fest gegen die Tischplatte drücken, damit ein Schwingen (Flattern) vermieden wird. Bei Nichtbeachtung des Hinweises können die Schneidwerkzeuge durch mechanische Überlastung brechen, zudem besteht erhöhte Unfallgefahr! Zu sägende Teile immer gut festhalten!

Folien und dünne Platten lassen sich sicherer und vor allem gratfrei sägen, wenn eine zweite dickere Platte (2 bis 3 mm dick) untergelegt und mitgesägt wird. Diese Unterlage übernimmt die mechanische Abstützung d.h. das Sägegut kann nicht in den Sägeschlitz der Tischplatte hineingezogen werden. Die Unterlageplatte muß aus einem extrem leicht zerspanbaren Werkstoff bestehen der nicht verschmiert und während des Sägens nicht erweichen bzw. schmelzen kann.

Unter der Bezeichnung "DIAFOAM" ist eine speziell für diesen Anwendungszweck geeignete Kunststoff-Sägeunterlageplatte lieferbar (Art. Nr. siehe unter „Zubehör").


2. Sägen von Eisen und Stahl


Das Sägen von Werkstoffen wie Eisen und ungehärtetem Stahl muß mit extrem niedrigen Drehzahlen erfolgen da sonst die Schneiden der Zähne überhitzen, selbst dann wenn diese gekühlt und geschmiert werden.

Für DIADISC-Sägen sind entsprechende Drehzahl-Untersetzungen als Optionen lieferbar.

Eisen und Stahl wird mit HSS- und VHM-Sägeblätter im Naßschnittverfahren mittels „Micro-Sprühnebeleinrichtung" bearbeitet. Zur Schmierung wird eine als Zubehör lieferbare Emulsion in den eingebauten Tank gefüllt.

Ein Spezialverdichter venebelt den Schmierstoff microfein und appliziert diesen permanent an das Sägeblatt. Dadurch wird zuverlässig verhindert, daß sich die Zähne überhitzen. Der Verbrauch an Emulsion ist minimal und beträgt bei normalen Laborbetrieb nur ca. 200-500 ml pro Stunde.


3. Trennen von harten Werkstoffen - Keramik, Silizium etc.


Das Trennen von harten und spröden Werkstoffen wie gehärtetem Stahl, Ferrit, Glas, Graphit, Keramik, Silizium etc. bedarf gewisser Vorsicht und Übung. Hier wählt man, um glatte und splitterfreie Schnittkanten zu erhalten, immer niedrige Drehzahlen und langsame Vorschübe. Bei der Verwendung von Diamant-Trennscheiben mit Kunststoffbindung muß immer gekühlt werden (Trockenschnitt würde die Zerstörung der Trennscheibe bedeuten!)

Wir empfehlen bei der Bearbeitung von spröden Werkstoffen die als Zubehör erhältliche Spezial-Feinauswuchtung der DIADISC-Kreissäge mitzubestellen. Dadurch werden Antriebsschwingungen reduziert welche Ausbrüche an den Schnittkanten erzeugen bzw. dünne Materialien (z.B. Keramik-Substrate etc.) leichter brechen lassen.

Besser: Kühlen!

Spröde Werkstoffe werden in der Regel mit Diamant- (DIA) oder Korund- (KRD) Trennscheiben im Naßschnittver-fahren mittels „Micro-Sprühnebeleinrichtung" bearbeitet. Zur Kühlung wird Leitungswasser oder demineralisiertes Wasser in den eingebauten Tank gefüllt. Ein Spezialverdichter vernebelt das Wasser microfein und appliziert dieses permanent an die Trennscheibe. Dadurch wird verhindert, daß sich der Diamantbelag überhitzt und zerstört wird. Der Verbrauch an Wasser ist minimal und beträgt bei normalen Laborbetrieb nur ca. 100-200 ml pro Stunde.

DIADISC Maschinen können optional mit einer automatischen „Micro-Sprühnebeleinrichtung" geliefert werden. Diese Option garantiert die optimale Kühlung und Schmierung! (Siehe DIADISC-Prospekt).
Auf Anfrage ist auch die nachträgliche Ausrüstung mit einer „Externen Micro-Sprühnebeleinrichtung" möglich.


Unterlage mitsägen!

Bei der Anfertigung von kleinen Serien oder wenn es darum geht, extrem saubere Schnittkanten zu erhalten, muß eine trennbare Unterlageplatte gleichzeitig mit dem Sägegut mitgesägt werden.

Diese Unterlage hat die Aufgabe Schwingungen aufzunehmen und schafft ideale Voraussetzugen für den Sägebetrieb, da der vorhandene Normalspalt zwischen Sägeblatt und Tischplatte durch die Unterlage abgedeckt wird. Das auf die Unterlage gelegte Sägegut wird also genau im Spaltbereich mechanisch abgestützt.

Nach dem ersten Sägevorgang weist die Unterlage genau die Schlitzbreite der Trennscheibe auf und kann ggfs. für weitere Schnitte auf der Tischplatte positioniert bleiben.
Die Unterlageplatte muß aus einem hitzebeständigen und harten Werkstoff bestehen welcher leicht zerspanbar ist, nicht verschmiert und während des Sägens nicht erweichen kann.

Unter der Bezeichnung "DIABOARD" ist eine speziell für diesen Anwendungszweck geeignete Epoxid-Trennunterlageplatte lieferbar (Art. Nr. siehe unter „Zubehör").

Bei anderen Materialformen als Platten (Profile, Rohre etc.) können spezielle, der Materialform entsprechende angepaßte Aufnahmevorrichtungen geliefert werden.

Bitte fragen Sie bei Bedarf an.


4. Trennen von Sonderwerkstoffen
Bei Sonderwerkstoffen wie Verbundmaterialien, Prägeteilen, beschichteten Materialien etc. empfehlen wir Ihnen unseren Laborservice Tel: 08362/930900 in Anspruch zu nehmen.

In der Regel ist es erforderlich Versuche zur Ermittlung der Schnittparameter durchzuführen. Inwieweit Sägeblätter oder Trennscheiben aus dem Lagerprogramm einsetzbar sind oder als Sonderwerkzeuge angefertigt werden müssen, hängt ebenfalls von den Ergebnissen dieser Versuche ab. Es liegen zahlreiche Erfahrungswerte über Schnittparameter von bekannten, marktgängigen Material- typen vor.
Auf Wunsch erhalten Sie gerne weitere Informationen - bitte rufen Sie an.


Einige Beispiele (v. Bild oben):

1. Multilayer-Leiterplatte: mehrere Glasfaser- und Kupferlagen.
2. Form-Wellblech: dünnwandige Alu-Legierung, geformt und gestanzt.
3. Alucobond-Platte: Alu-Kunststoff-Alu, verklebt
4. Rotorblatt: Keflar, Glasfaser, Edelstahl, verharzt



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